Dass aus Südkorea neue Trends kommen, sollte nach K-Pop, Squid Game und Dalgona Kaffee keine Überraschung mehr sein. Auch die koreanische Küche wird hierzulande immer beliebter, da sie nicht nur lecker, sondern auch vielfältig und gesund ist. Ein Gericht ist jedoch für viele hierzulande nicht sofort als koreanisches Gericht erkennbar: Kimbap.
Kimbap sind Rollen, die auf den ersten Blick an japanisches Sushi erinnern. Doch sie deshalb einfach als „koreanisches Sushi“ abzutun, würde dem Ganzen nicht gerecht werden und käme auch bei Koreanern weniger gut an.
Wir erklären Dir hier die wichtigsten Unterschiede zwischen Kimbap und Sushi und liefern Dir zudem ein einfaches Kimbap Rezept zum Selbermachen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Kimbap überhaupt?
Auf den ersten Blick sehr ähnlich zu Sushi: die koreanische Kimbap-Rolle
Kimbap (auch Gimbap geschrieben) ist eine gefüllte Reisrolle, die mit getrocknetem Seetang umwickelt ist. Nichts anderes beschreibt auch der Name, der sich aus „Kim“ (김) für Seetang und „Bap“ (밥) für gekochten Reis zusammensetzt.
Das Gericht gilt als Imbiss, der besonders bei Picknicken sehr beliebt ist, da man ihn leicht transportieren kann.
Die Geschichte von Kimbap ist umstritten: Während insbesondere von japanischer Seite aus vermutet wird, dass sich Kimbap zur Zeit der japanischen Besatzung aus Maki Sushi entwickelt hat, sind viele Koreaner der Überzeugung, dass der eigentliche Vorläufer ein viel älteres Gericht mit dem Namen „Bokksam“ ist.
Unabhängig von der Herkunft gibt es zwischen Kimbap und Sushi offensichtliche Ähnlichkeiten, aber auch ganz klare Unterschiede, die beide Rollen zu eigenständigen Gerichten machen.
- Sushi Reis: Bei Sushi ist der Reis immer mit Essig gesäuert.
- Kimbap Reis: Der Reis für Kimbap wird mit Sesamöl gewürzt, manchmal werden auch Sesamkörner hinzugegeben.
Übrigens:
Tatsächlich ist bei Sushi der gesäuerte Reis der bestimmende Faktor dafür, dass man überhaupt von Sushi sprechen kann. Sashimi (also einfach nur roher Fisch ohne Reis) wird daher auch gar nicht zu den Sushi-Sorten gezählt.
Bei der Füllung gibt es ebenfalls Unterschiede:
- Sushi Füllung: Meistens ist die Füllung sehr minimalistisch und besteht zum Beispiel aus nur einer Fischsorte. Die charakteristische Füllung ist natürlich roher Fisch, wobei es auch vegetarische Varianten gibt.
- Kimbap Füllung: Kimbap ist meist mit 3 bis 5 verschiedenen Zutaten gefüllt. Roher Fisch kommt in der Regel nicht vor, oft sind Kimbap Füllungen sogar komplett vegetarisch. Allerdings sind auch Füllungen mit Rindfleisch oder Dosen-Thunfisch sehr beliebt.
Zudem wird Kimbap normalerweise ohne Sojasoße oder Wasabi gegessen, jedoch kann man insbesondere in westlichen Restaurants vermehrt auf diese Kombination stoßen.
Auch äußerlich haben Sushi und Kimbap weniger gemein, als es vielleicht scheint. Nur Maki Sushi (= „gerolltes Sushi“) ähnelt Kimbap wirklich. Andere Sorten, wie zum Beispiel das Nigiri Sushi, bei dem der Fisch auf den Reis kommt, haben auch optisch nicht mehr viel mit Kimbap gemeinsam.
Beispiel für ein einfaches Kimbap-Rezept
Wie auch beim Sushi gibt es verschiedene Kimbap-Arten, die sich meist in der Füllung, manchmal aber auch in der Form unterscheiden. Letztendlich kannst Du Dein Kimbap befüllen, womit Du willst, dieses Gericht eignet sich auch gut für Resteverwertung.
Um Dir den Einstieg in die Welt der Kimbap Rollen zu vereinfachen, haben wir hier für Dich ein Kimbap Rezept als Beispiel, welches Du ganz einfach selbst machen kannst.
Es handelt sich hierbei um eine vegetarische Variante mit Gemüse und Omelette, wobei Du Letzteres für ein veganes Rezept auch einfach weglassen kannst.
Kimbap Zutaten
⏲️zubereitungszeit: 60 min
🏷️Preis: $
👩🍳niveau: einfach
Zutaten
- 300 g Rundkornreis
- 8 Noriblätter (geröstet)
- 2 EL Sesamöl
- 2 Ei(er)
- 1 Prise(n) Salz
- 1 Prise(n) Pfeffer
- 1 Möhre(n)
- 1 Rettich(e) (eingelegt)
- 1 Salatgurke(n)
- 1 Spritzer Essig
Kimbap Zubereitung:
- Zunächst musst Du den Reis kochen. Verwende dabei etwas weniger Wasser als gewöhnlich.
- Für das Omelette schlägst Du die Eier auf, verquirlst sie mit Salz und Pfeffer und brätst sie in der Pfanne. Nimm das Omelette anschließend aus der Pfanne und schneide das Ganze in ca. 1 cm dünne Streifen.
- Nun kannst Du mit dem Säubern der Mohrrübe beginnen, bevor Du auch diese in dünne Streifen schneidest. Anschließend musst Du sie in der Pfanne leicht anbraten, bis sie weich wird.
- Die halbe Gurke musst Du längs halbieren und das Ende sowie das Fleisch im Inneren entfernen. Dann wird auch die Gurke in Streifen geschnitten, gesalzen und mit Essig beträufelt. Lass das Ganze kurz ziehen, bevor Du die Streifen ebenfalls kurz anbrätst.
- Schneide auch den eingelegten Rettich in Streifen.
- Für die erste Rolle gibst Du etwas Reis (ca. 1/8 der Menge) in eine Schüssel und gibst eine Prise Salz sowie Sesamöl dazu.
- Lege nun ein Seetangblatt auf eine Bambusmatte und verteile den Reis darauf. Achte darauf, das Blatt gleichmäßig zu bedecken, spare aber unbedingt die Ränder aus (mit mind. 1 cm Abstand). An dem oberen Rand sollten es sogar 5 cm Abstand sein.
- Nun kannst Du je einen Streifen Mohrrübe, Gurke, Rettich und Omelette quer auf den Reis legen. Alles sollte möglichst eng beieinander liegen.
- Zu guter Letzt musst Du nur noch das Seetangblatt mit Hilfe der Matte eng einrollen. Stoppe kurz vor dem frei gelassenen Ende des Noriblatts und feuchte es mit etwas Wasser an. Dann erst kannst Du den Rest aufrollen und andrücken. Lass die Rolle dann am besten für kurze Zeit ruhen.
Für die restlichen Rollen musst Du einfach nur die oberen Schritte wiederholen. Mit jeder neuen Rolle wird es einfacher.
Zum Servieren schneidest Du dann mit einem möglichst scharfen Messer zunächst die Enden der Rollen ab und dann den Rest in etwa 1,5 cm dicke Stücke, die Du auf einem Teller anrichten kannst.
Beachte: Kimbap schmeckt frisch am besten. Luftdicht verschlossen hält sich Kimbap im Kühlschrank rund ein bis zwei Tage.
Tipp:
Je länger Du die Kimbap Rollen aufbewahrst, desto trockner wird leider der Reis. Daher empfiehlt es sich, nicht mehr frische Rollen in ein aufgeschlagenes Ei zu tauchen und kurz anzubraten. Auf diese Weise wird der Reis wieder wie frisch.
Fazit: Kimbap ist nicht nur für Sushi-Fans ein Muss!
Kimbap vs. Sushi: Je nach Vorliebe oder auch Laune sind beide Gerichte die Sieger.
Wer bereits ein Fan von Sushi oder asiatischer Küche im Allgemeinen ist, der kommt gar nicht darum herum, auch Kimbap zu probieren.
Tatsächlich eignet sich Kimbap aber auch sehr gut für Leute, die bis jetzt eher wenig mit rohem Fisch in Sushi anfangen konnten oder einfach nicht so auf gesäuerten Reis stehen.
Kimbap ist das perfekte Picknick- und Buffet-Essen und bietet eine große Vielfalt an verschiedenen Füllungen, sodass wirklich jeder auf seine Kosten kommt.
Ob gefüllt mit Gemüse, mit Fleisch oder einer Mischung aus beidem – alles ist möglich!
Kimbap wird bestimmt nicht der letzte Food Trend aus Korea sein, doch mit Sicherheit einer, der auch langfristig bleiben kann, da so praktisch, so simpel und einfach lecker!